Es interessiert mich nicht die Bohne
Achso, ja – Bohne
Ach, Sojabohne
Die du von weit her gekommen
Wo wir von nun armen Leuten
Reiches Land für uns genommen
Heiße Schwaden
Sich heute in der Luft entladen
Es brennt Hunger in den Mägen
Unumstößlich knurren Sägen
Und machen den Wald
Kalt
Es ist klar:
Die Schuld ist alt
Und bei globalem Meckern
Wachsen weiter auf den Äckern
– dort wo doch Baumkronen thronen –
Süße kleine Sojabohnen
Oh du liebe Sojabohne
Bist von dort nach hier gekommen
Im deutschen Großraum-Kuh-Hotel
Hat dich ein Rind ins Maul genommen

Bist so billig, bist so leise
Bist des Öftren auch Kuhscheiße
Oder reist vom Kuhmagen
Zum Rinderhack im Einkaufswagen
Nicht gegen Fleisch im Allgemeinen
Tu ich dieses Ding hier reimen
In der deutschen Rechtschreibung
Gab es eine Änderung
Verhängnisvoll
Dass aus ß ss werden soll
Denn was kostbar war im Maße
Konsumieren wir in deutscher Blase
in Masse – unfassbar viel – nicht zu fassen
Nur im Schrank fehlen die Tassen

Man will sparen
Mit Billigwaren
Weil man so gern für vieles wenig blecht
Kauft man lieber schlecht als recht
Und so hat man – gut betucht –
Für gequältes Fleisch
Gebucht
Die brasilianische Hülsenfrucht
Lecker Schmecker
Geh mir nicht mit Moral auf den Wecker
Es brutzelt auf dem Herde,
Es brutzeln die schönsten Pflanzen und Tiere der Erde
Sterben aus
Und deine Kinder
Kennen später nur noch – Rinder
Mich regt das noch nicht so auf
Tu mir noch was auf den Teller drauf
Wum
Friss dich dumm.
