digital seit 2020
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Was haben Zahlen mit Erzählen zu tun

Manchmal kommt eine Seite vor der anderen
Fundobjekte
Photo: Elke Burkert

All-Tag \ der Tag steht dem Geschehen gegenüber. 

Der All-Tag teilt das Endlose in das Kleine.
Vereinfacht und bricht runter. 
In der Wiederholung lesbar ist er eine ständige Abfolge von Wiederholungen, die nie derselben Natur aber der gleichen Art sind. 
Es gibt eine Vereinfachung der Wahrnehmung.
Der Alltag steht in sich wackelig auf unserer Rechnung 
und die Erde dreht sich weiter. 

Der Mond auf der Straße
Teil der Installation
Photo: Elke Burkert

Das, was allen Raum bindet und verbindet, ist die Anziehung, die Verbindung von Raum und Zeit, und das in Beziehung stehen zu.
Diese Verbindung des Alltäglichen, der Mixtur aus Zeit, Gewohnheit und der Entstehung von Lebensräumen und ihren Körpern aus einer Idee ist das Thema, das mich umtreibt. Die Normung einer Struktur, die den Alltag taktet. 

Aus der Arbeit an einer Rauminstallation mit dem Arbeitstitel
„Was haben Zahlen mit Erzählen zu tun“ möchte ich mein Gedankenkonstrukt vorstellen und vernetzen in das Alltägliche, das uns umtreibt.
Der Text gliedert sich in die fünf Arbeiten und springt in einer ständigen Weise Hin und Her. 

Die Installation kann als eine Rauminstallation verstanden werden und  trotzdem stehen sie sowohl als auch für sich, als einzelne Arbeiten. Wie die Texte und Gedankengerüste der fünf Abschnitte sind sie verbunden über ein Netz an Fragen, die sich aus der Arbeit daran ergeben.

So lade ich ein, den Sparziergang der räumlichen Installation nun gedanklich in der Beschreibung zu durchschreiten und stelle dafür meine Gedankenräume zur Verfügung, die sich um die Titel geschlungen haben und eine wirre, klare Sicht der Dinge haben. Aber nie „die eine“ Antwort sondern nur viele, als Versuch, sich zu nähern. Als unbeständige Konstante. Neben der Theorie und der Information schwirrt immer das Diffuse, das Gefühl.
Der Sparziergang, das räumliche Ausdehnen ist eine immer fortlaufende Suche.

Fragen nach der Idee, die zum Lebensraum wird.
Die Beobachtung, die zur Wirklichkeit wird.
Was ist Eindruck und wie formt sich unser Körper durch diesen?
Die thematische Auseinandersetzung der Zeit als System, die Sprache als angelernte\s Funktion\Verhalten.
Die Sprache, die Körper bildet
und die Lesbarkeit als Werkzeug und Ausschlussverfahren
sind Systematiken, die mich in meiner Beobachtung beschäftigen und die ich in der Auseinandersetzung räumlich ausdehne.

Kann ein Bild starr gedacht werden?
Und was haben Zahlen mit erzählen zu tun?
Und was über den Stein denken?
Die Suche erzählt sich weiter.

1. Abschnitt;

„Der Mond ist immer irgendwie rund, auch wenn er nicht so aussieht.“

“Man sagt nie was man sieht und man sieht nie was man sagt.“
Deleuze 

Bodenarbeit 31(=7ˣ5-4) Schieferplatten im Raster
Auf den Platten sieht man die Mondphasen eingeritzt.
Die Zeichnung ist ein Zeichen.
Die Monde liegen auf dem Boden. Der Kalender steht im Raster,
im Gegensatz zu dem Mond im All\im Gegensatz zur Mondlaufbahn.
Eine Draufsicht auf eine Phase, begreifbar gemacht in der Vereinfachung, der Vervielfältigung. 
Eine Beobachtung schafft eine Wirklichkeit.
Wir-(kl.)-Ich-Keit
Wirk-(l )-Ich-Keit
Eine Abstraktion wird messbar. 
Zeit wird sichtbar über Bewegung und einer Spannung zwischen Körpern. 
Das Licht, die Bewegung schafft ein neues Bild.

Der Mond ist immer da, auch wenn ich ihn nicht sehen kann.

Da ist was, so wie wir es wahrnehmen, ohne dass es so ist.